Benjamin Franklin betonte einst treffend: “Wer nicht plant, plant seine Niederlage.” Die Planung ist ein unverzichtbares Element für Erfolg und Fortschritt. Sie ermöglicht es, Ziele zu definieren, Ressourcen zu optimieren und Fortschritte zu messen, während sie eine Grundlage für Entscheidungen und Problemlösungen bietet.

In einer sich ständig verändernden Welt ist vorausschauende Planung von entscheidender Bedeutung. Dabei stellen Roadmaps ein effektives Werkzeug dar, das die Vorteile der Planung nutzt und uns durch verschiedene Lebensbereiche navigiert.

Was ist eine Roadmap?

Eine Roadmap ist im Wesentlichen eine Zeitleiste, die den aktuellen Stand und das Ziel zeigt. Sie ist vergleichbar mit einer Busfahrt in einer Großstadt: Die Haltestellen sind die Zwischenziele der Roadmap. Der Startbahnhof ist der aktuelle Stand und der Endbahnhof ist das Ziel.

In dieser Metapher kann man an jeder Haltestelle einen anderen Weg wählen. Man ist nicht an einen festen Weg gebunden. Es ist nur eine mögliche Strategie. Eine Roadmap ist nicht unveränderlich. Sie dient als Diskussionsgrundlage und kann sich jederzeit ändern.

Normalerweise erstreckt sich eine realistische Roadmap über etwa 18 Monate. Je weiter man in die Zukunft plant, desto unsicherer wird es, und die Planung kann den Bezug zur Realität verlieren.

Eine Roadmap ist ein häufig genutztes Werkzeug in der Produktentwicklung. Man kann es aber auch in vielen anderen Bereichen anwenden, zum Beispiel:

  • Produkt- und Projektmanagement: Planung von Produktlebenszyklen, Meilensteinen, Projektfortschritten und Ressourcenallokation.
  • Persönliche und Organisationsentwicklung: Setzen von persönlichen und organisatorischen Zielen, Personalentwicklung und -weiterbildung.
  • Technologie und Infrastruktur: Einführung neuer Technologien, Systeme und Tools, Optimierung von Prozessen.
  • Geschäftsstrategie und Marketing: Festlegung von Geschäftszielen, Marktchancen, Marketingkampagnen und Vertriebskanälen.
  • Forschung und Entwicklung: Planung von Forschungsprojekten, Identifizierung von Investitionsmöglichkeiten.

Warum erstellt man eine Roadmap?

Vereinfachte Kommunikation und Interaktion

Der Hauptvorteil einer Roadmap liegt in ihrer Einfachheit: Durch ihre visuelle Aufbereitung sind die Informationen leicht zu erfassen. Ein Blick genügt, die wichtigsten Punkte zu erkennen. Dies erlaubt eine effiziente Kommunikation.

Konzentration auf wichtige Ziele

Wichtiges ist nicht unbedingt dringend. Dringendes nicht unbedingt wichtig. Wir Menschen neigen dazu, Dringendes zu priorisieren und verlieren dabei das große Ganze aus dem Auge. Eine Roadmap hilft, den Blick gehoben zu halten. Zu erkennen, wo die Reise hinführt und Schritte einzuleiten, dies auch zu realisieren.

Weg der Veränderung

Fähigkeit zur Veränderung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der heutigen Zeit. Veränderung erzeugt allerdings bei vielen Menschen Angst. Eine Roadmap kann helfen, zu erkennen, wo die Reise hingehen soll. Dies hilft, Angst vor der Zukunft zu reduzieren.

Skalierbarkeit

Eine Roadmap ist kein starres Gebilde. Eine flexible Roadmap-Struktur, die regelmäßige Änderungen standhält, ist dringend notwendig, da die Zukunft oft unvorhersehbar ist. Dadurch bleibt eine Roadmap ein Werkzeug, um einen möglichen Plan zu kommunizieren, der die wahrscheinliche Entwicklung des Produkts in den kommenden Monaten skizziert.

Erkennung von kritischen Herausforderungen und Schmerzpunkten

Termine (Fristen) sind die DNA einer Roadmap. Ist die Zeit knapp, kann das recht schnell erkannt werden. Eine Roadmap ist daher ein gutes Mittel, konstruktiv und einfach auf Probleme hinzuweisen und deren Lösung zu diskutieren.

Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit

Idealerweise zeigt die Roadmap auf ein Ziel (bzw. Zwischenziele), die die Wettbewerbsfähigkeit eines Produkts, einer Technologie, usw… Erhalten und gegebenenfalls verbessern.

Wie erstellt man eine Roadmap?

Das folgende Bild zeigt, wie ich an die Erstellung einer Roadmap herangehe. Das dazugehörige PowerPoint-Template kann hier geladen werden. Ihr könnt es frei verwenden. Ich erhebe keine Lizenzansprüche. Das Template beruht auf dem hervorragenden GO Template von Roman Pichler. Dies könnt ihr hier finden.

Roadmap

Lasst mich kurz erklären, wie ich dieses Template ausfülle:

Zuerst fange ich damit an, die Zeile „Ziele“ auszufüllen. Diese Zeile soll die gewünschten Ergebnisse oder Vorteile beschreiben, die in den kommenden Monaten erzielt werden sollen. Hier sollte ein spezifischer Wert angegeben werden, den das Produkt generieren wird, und es sollte die Frage beantwortet werden, warum es sich lohnt, weiterhin Zeit, Geld und Energie in die Produktentwicklung zu investieren.

Als Zweites fülle ich den Namen aus. Ein Name, der einen Roadmap Meilenstein beschreibt, ist essenziell. Nicht selten ist ein kurzer und witziger Name, dass was letztlich bei den Menschen hängen bleibt. Er fungiert als Anker für die verbundenen Ziele. Ein großer Erfolg ist es, wenn die Menschen ohne die Roadmap vorliegend zu haben über den Namen des Releases reden.

Als Drittes sollte man die mit dem Ziel verbundenen Funktionen ausfüllen. Was benötigt man, um den Wert zu schaffen, den man will. Beispielsweise welches Tool muss angeschafft werden, welche Technologie eingearbeitet usw.? Üblicherweise schreibe ich hier niemals mehr 4 Features auf. Außerdem ist es wichtig, keine Prosa zu verwenden und die Ziele klar und deutlich zu formulieren.

Schließlich wird das Feld Metriken ausgefüllt. Wie kann festgestellt werden, ob das Ziel erreicht und der im Zielfeld angegebene Wert geschaffen wurde? Welche messbaren Indikatoren können herangezogen werden, um dies zweifelsfrei zu belegen? Es ist wichtig, objektive und relevante Metriken zu definieren, die den Fortschritt und den Erfolg des Projekts angemessen abbilden.

Die Frist lasse ich anfänglich meist offen. Ein Datum schränkt zu sehr den Lösungsraum ein. Hat man ein gemeinsames Bild erreicht, dass die Stakeholder miteinander teilen, kann man im nächsten Schritt eine realistische Frist festlegen. Diese sollte jedoch flexibel gehandhabt werden, um auf Veränderungen im Projektverlauf reagieren zu können

Zusammenfassung

Eine Roadmap ist ein visuelles Planungswerkzeug, das Ziele und Fortschritte zeigt und in vielen Bereichen anwendbar ist. Es vereinfacht Kommunikation, hilft, wichtige Ziele im Auge zu behalten und Veränderungen anzupassen. Um eine Roadmap zu erstellen, legt man Ziele, Meilenstein-Namen, Funktionen und Metriken fest, wobei Fristen flexibel bleiben können.

Bibliografie

  1. IntelliSoft. Creating Technology Roadmap for the Product: Free Technology Roadmap Template
  2. Pichler, Roman. The GO Product Roadmap
  3. Product Plan. What is a Software Roadmap?